Backhaus Swantow
   

so wurden wir empfangen

 

Blick zu den Nachbarn neben dem Pfarrhaus

Auf den Spuren von Hanns Cibulka

 

Das Backhaus von Swantow in der Literatur

Es gibt ihn doch, diesen Ort, „der überall, wohin man auch kommt, unbekannt ist, auf den Landkarten kaum auffindbar, auch nicht nachlesbar in Reisebeschreibungen und Berichten.“ (Hanns Cibulka, Swantow, Aufzeichnungen des Andreas Flemming, Mitteldeutscher Verlag 1982“, S.9). Hanns Cibulka hat in unserem Backhaus einen Sommer verbracht, er hat ihn beschrieben, hier geliebt und gedichtet. Dabei kritisierte er die Technikgläubigkeit der DDR, was das Buch zum Gegenstand vieler auch widerständiger Erörterungen und Zusammenkünfte machte.

Was Hanns Cibulka unerwähnt ließ und lassen mußte, da er den Schauplatz seines Sommers im Ungefähren lassen wollte, war die besondere Bedeutung Swantows für die benachbarten Gemeinden: Swantow gewährte die geistige und geistliche Infrastruktur für die Gemeinden Puddemin, Neparmitz, Mellnitz, Renz, Reddevitz, Wulfsberg und Zeiten, deren Namen sich auf den Kirchenbänken finden. Auch der Name „Swantow“ selbst steht für diese Eigenschaft, bedeutet er doch: heiliger Berg. Und so gibt es Fahrradkarten von heute, die von Swantow nicht mehr wiederzugeben wissen, als eine um den Ort herum führende Höhenlinie, die diese leichte Erhebung kenntlich macht ohne den Namen zu nennen.

Hier stand die Kirche, das Pfarrgut, von dem heute noch das Pfarrhaus mit dem als „Winterkirche“ genutzten heizbaren Gemeinderaum, die Pfarrscheune und der großzügige, angenehm gepflegte und bescheiden „Pfarrgarten“ genannte Park mit jahrhundertealten, laubenartig miteinander verwachsene Eiben übrig sind. Die Kirche ist eine der ältesten auf Rügen und bekannt für eine exzellente Akustik, die im Sommer regelmäßig zu Konzerten einlädt.

Zwei ehemalige, in ihrer Funktion einander ablösende Schulgebäude, dasjenige neben der Kirche und das nun zum „Herrenhaus“ weltlich geadelte und aufgestockte Haus gegenüber dem verwunschenen Pfarrwitwenhaus künden von der Rolle, die Swantow für die Bildung der Kinder der Umgebung hatte.

Heute besteht Swantow aus zehn Häusern, die überwiegend ganzjährig bewohnt sind, Kinder spielen hier, ein Imker sorgt für Honig, Katzen stromern auf der Suche nach streichelnden Händen herum und Hühner scharren im Sand.

Hanns Cibulka, aaO., S.10:

„Swantow, ein Ort, der nichts und zugleich alles verspricht, der noch Zeit hat, auf den Menschen zu warten, einen ganzen Sommer, wenn es sein muss.“

Und er wartet auf Sie.